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Fakultät für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften der Andrássy Universität Budapest (Hrsg.)

Jahrbuch für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften 2009

Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2009 (Studien zur Rechtswissenschaft 240); X, 257 S.; 75,- €; ISBN 978-3-8300-4499-4
Das Jahrbuch enthält Ergebnisse ausgewählter Abschlussarbeiten der besten Absolventen des LL.M.-Studienganges 2008, die aus Ungarn, Deutschland und Serbien stammen. Lívia Hulló und Matthias Schäfer erörtern die Polizeiliche und Justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS) und werfen die Frage auf, ob der Europäische Gerichtshof die konzeptionelle Grundentscheidung der Staaten im Bereich der PJZS gegen Supranationalität und für intergouvernementale Zusammenarbeit mit seiner Rechtsprechung durchkreuzt. Áron Horváth interessieren die rechtsstaatlichen Garantien des europäischen Kartellverfahrens, wobei er den Blick auf die Ermittlungsbefugnisse der Europäischen Kommission richtet. Damit konzentriert er sich auf das Spannungsverhältnis zwischen einer spürbaren Verstärkung der Beschuldigtenrechte und einer effektiven Durchsetzung des europäischen Wettbewerbsrechts. Martin Begrich untersucht den aus historischer Perspektive überraschenden Wandel im Verfassungsrecht des Vereinigten Königreichs. In seiner Begründung verweist er auf innenpolitische Motive, aber auch auf den europarechtlichen Reformdruck, dem das Vereinigte Königreich ebenso wie die anderen Mitgliedstaaten der EU ausgesetzt sind. Markus Eisenbarth greift das politisch brisante Thema des europäischen Steuerrechts auf. Er sieht hier einen tiefgreifenden Konflikt zwischen nationaler Steuerstaatlichkeit und Binnenmarktlogik beziehungsweise zwischen der nationalstaatlichen Souveränität auf dem Gebiet der Besteuerung und dem auf europäischer Ebene garantierten Recht einer grenzüberschreitenden Gestaltungsfähigkeit der Steuerpflichtigen, die als Unionsbürger nicht mehr ausschließlich dem nationalen Fiskus verpflichtet sind. Der Autor bezieht sich in diesem Zusammenhang auf Unternehmen mit Zweigniederlassungen in verschiedenen Mitgliedstaaten. Sein Schwerpunkt liegt hierbei auf der britischen Hinzurechnungsbesteuerung, deren Implikationen er anhand der Fallstudie Cadbury Schweppes untersucht.
Marinke Gindullis (MG)
Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 1.3 | 3.1 | 3.5 | 3.3 | 2.325 | 2.21 | 2.61 Empfohlene Zitierweise: Marinke Gindullis, Rezension zu: Fakultät für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften der Andrássy Universität Budapest (Hrsg.): Jahrbuch für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften 2009 Hamburg: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31857-jahrbuch-fuer-vergleichende-staats--und-rechtswissenschaften-2009_37989, veröffentlicht am 28.04.2010. Buch-Nr.: 37989 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken