Nie war Wissenschaftspolitik so aktuell wie heute, wo studentische Proteste auf der einen, immer neue Arbeitspapiere aus der Hochschulrektorenkonferenz, den Wissenschaftsministerien des Bundes und der Länder und verschiedenen koordinierenden Gremien auf der anderen Seite immer neue Reformen der Reformen anstoßen und einfordern. In diese turbulenten Umgestaltungs- und Reformprozesse der Wissenschafts- und Hochschullandschaft in Deutschland möchten die Herausgeber etwas Ordnung bringen. „In dieser Baustelle erzeugen manche Reformen ebenso ungeplante und auch unerwünschte Wirkungen wie überraschend positive Nebeneffekte, entstehen Mobilisierung und Aufbruchstimmung ebenso wie Resignation, Reformmüdigkeit, Überbürokratisierung und Redundanzen und überschießender Reformeifer, beeindruckende Leistungssteigerungen wie bedrückende Wissenschaftsskandale im härter werdenden internationalen Wettbewerb.“ (9 f.) Angesichts dieser Herausforderungen bietet das Handbuch einen systematischen Überblick zur Wissenschaftspolitik. Theorien, Konzepte, Wirkungsfelder und Steuerungsinstrumente werden ebenso behandelt wie wichtige Akteure und Institutionen. Darüber hinaus bieten die Autoren einen weiteren Blick über den Tellerrand mit vier Fallstudien zur Wissenschaftspolitik in den USA, Großbritannien, den Niederlanden und China. „Es überrascht, dass ausgerechnet über den Betrieb der Wissenschaft selbst, wie er funktioniert, wie er geregelt und finanziert ist, die Auskunftslage zumindest in dieser Zusammenschau recht dünn ist.“ (10) Insofern schließt das Handbuch eine wichtige Lücke, indem es allen Interessierten die solide Grundlage an Konzepten und Fakten liefert, die für jede weitergehende Reform unabdingbar ist.