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Marc Hujer

Arnold Schwarzenegger. Die Biographie

München: Deutsche Verlags-Anstalt 2009; 319 S.; 19,95 €; ISBN 978-3-421-04405-1
Der Autor zeichnet den Lebensweg Arnold Schwarzeneggers nach, dem es gelang, an die Spitze des bevölkerungsreichsten Bundesstaats der USA zu kommen. Die Biografie ist nicht autorisiert. Der Autor formuliert den Eigenanspruch, Distanz zu wahren, auch die „unerfreulichen, die größenwahnsinnigen Seiten“ (14) Schwarzeneggers zu beschreiben und er hält dies zum größten Teil auch ein. Als Schwarzenegger Gouverneur Kaliforniens wird, ist die erste Zeit nach seinem Amtsantritt für ihn durchaus erfolgreich. „Weil er keine festen Mehrheiten hat, macht er Regieren zum permanenten Wahlkampf“ (207) und nimmt sowohl linke Demokraten wie Bonnie Reiss aus dem Umfeld der Kennedys als auch republikanische Ideologen wie Pat Clarey in sein Team. Zu den wichtigsten Projekten zählt die Konsolidierung des kalifornischen Haushalts. Dafür, so beschreibt Hujer, führt der Gouverneur unzählige Gespräche mit Abgeordneten aller Lager und bindet auch seine Frau, Maria Shriver, die starken Einfluss auf die demokratischen Abgeordneten ausübt, ein. Zudem gelingt es ihm, den Schuldendruck auf seine Regierung durch zwei Volksentscheide zu verringern, die das eigentliche Problem, das strukturelle Defizit zu beseitigen, jedoch nur aufschieben. Die Republikaner widersetzen sich Steuererhöhungen, die Demokraten Ausgabenkürzungen. Als er versucht, die Krankenschwester-Patienten-Quote zu ändern, legt er sich mit einer mächtigen Gewerkschaft an, die sich zudem auch noch mit der Lehrergewerkschaft verbündet. Diese bilden einen Wahlkampfverbund gegen den Gouverneur und produzieren eigene Gesetzesideen und Reforminitiativen. So scheitern 2006 alle seine Volkentscheide. In dieser Situation distanziert sich Schwarzenegger von Präsident Bush und beginnt im Kontext der Verheerungen durch den Hurrikan Katrina eine explizit umweltpolitische Agenda. Und doch schließt der Autor mit Blick auf das Ende der Amtszeit Schwarzeneggers 2011: „So wie es zur Zeit aussieht, wird er, was den Staatshaushalt betrifft, nichts hinterlassen, was beeindruckend oder auch nur ordentlich wäre.“ (289)
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.1 | 2.64 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Marc Hujer: Arnold Schwarzenegger. München: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31545-arnold-schwarzenegger_37560, veröffentlicht am 28.01.2010. Buch-Nr.: 37560 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken