Politik und Transzendenz. Ordnungsdenken bei Carl Schmitt und Eric Voegelin
Politikwiss. Diss. FU Berlin; Gutachter: F. Büttner. – Das Interesse an Carl Schmitts Schriften ist – zumindest im deutschsprachigen Raum – nie abgerissen; doch Eric Voegelin, der in den USA zum Kanon der Political Science zählt, wird hierzulande erst in jüngster Zeit (wieder-)entdeckt. Claus Heimes leistet mit seiner Arbeit einen Beitrag zur Neuentdeckung Voegelins, indem er dessen politik- und staatswissenschaftliches Denken mit jenem Schmitts vergleicht. Beide Wissenschafter eint das ins Transzendente verweisende Ordnungsdenken, die Frage, „welches Wechselspiel, welches Bindungsgefüge sich zwischen Religion und Politik auftut“ (12). Heimes Ziel seiner vergleichenden Untersuchung ist die Darstellung der „Entfaltung des fundamentalen Sinnzusammenhangs“ (13). Dass ihm dies zweifellos gelingt, ist seiner außerordentlichen Kenntnis der Schmitt’schen und Voegelin’schen Schriften zu schulden, denen er sich aus politiktheoretischer wie ideengeschichtlicher Perspektive nähert. Dabei stellt der Autor auch einen hohen Aktualitätsbezug her, sind doch die Verbindungen zwischen Religion und Politik spätestens seit dem 11. September 2001 wieder überaus zeitgemäße Themen geworden. Umso bedauerlicher ist es daher, dass Heimes diesen Gedanken nicht weiterführt und wenigstens in Ansätzen die Wirkung und den bleibenden Einfluss Voegelins diskutiert, wie dies etwa unlängst Jan-Werner Müller in Bezug auf Carl Schmitt (siehe ZPol-Nr. 32346) getan hat.