Grundrechte, Prinzipien und Argumentation. Studien zur Rechtstheorie Robert Alexys
Der Band versammelt Beiträge eines Kolloquiums zu Ehren von Robert Alexy, des wohl bedeutendsten deutschen Rechtsphilosophen der Gegenwart. Ausgangspunkt sind zwei Aufsätze von Alexy, in denen er seine argumentationstheoretische Rechtstheorie anhand der Kritik an der „Theorie der Grundrechte“ (1986) veranschaulicht. In dieser Linie liegen auch die Texte von Sieckmann und Arango, welche die Prinzipientheorie der Grundrechte gegen die unterschiedlichen Einwände von Habermas, Schlink, Böckenförde, Jestaedt und Poscher verteidigen. Stärker rechtsphilosophisch orientiert sind die Beiträge von Pulido, Borowski und Huerta zur rechtstheoretischen Fragen der Grundrechte sowie die Arbeiten von Sodero, Gaido und Bulygin zu Alexys „Begriff und Geltung des Rechts“ (1992). Wenn hier deutlich wird, dass sich Alexy im Anschluss an Dworkin zum Nichtpositivismus bekennt, so ist vor allem Bulygins Text interessant, der eine deutliche Kritik an dessen Rechtsbegriff entwickelt. Ebenfalls skeptisch gegenüber Alexy sind die Arbeiten von Afonso da Silva und Oliver-Lanana, die insistieren, dass Grundrechte nicht nur eine Frage der juristischen Auslegung, sondern vor allem das Ergebnis politischer Kämpfe sind.