Der Wissensstand zum Rechtsextremismus ist immens, insofern liegt die Schwierigkeit für die politische Bildung darin, die wichtigen Erkenntnisse angemessen aufzubereiten. Darüber hinaus hat die politische Bildung den Anspruch, auch zum Handeln zu befähigen. Diesen Anspruch versuchen die Autoren des Buches, das gemeinsam von der Bundeszentrale für politische Bildung und der ZEIT herausgeben wird, einzulösen. In 40, meist zwei- bis vierseitigen Kapiteln geben die Herausgeber einen Überblick über die wichtigsten Erscheinungsformen und Hintergründe zum Rechtsextremismus. Dabei berücksichtigen sie nicht nur medial intensiv beleuchtete Themen wie die NPD oder Gewalttaten, sondern auch sperrigere und damit anspruchsvollere Aspekte wie die Neue Rechte. Die knappen Kapitel sind zumeist gut geschrieben und auf das Wesentliche konzentriert. Zentrale Begriffe oder Organisationen werden zudem gesondert erklärt. Abgeschlossen werden die jeweiligen Artikel durch Literaturhinweise bzw. Internetadressen, sodass interessierte Leser Themen vertiefen können. Vierzig weitere kurze Kapitel geben Hilfestellung, wie man sich konkret gegen Rechtsextremismus engagieren kann. Dabei wird ein breites Spektrum an alltagsnahen Handlungsmöglichkeiten abgebildet, das von „Darf man Hakenkreuze übermalen?“ (175) bis zu „Was tun, wenn Onkel Rolf am Kaffeetisch rassistische Witze loslässt?“ (263) reicht. Schließlich werden noch in sechs Kapiteln Symbole, Codes und Marken der rechtsextremen Szene erläutert. Insgesamt ist den Herausgebern ein sowohl ansprechendes als auch informatives Buch gelungen, das eine komplexe Thematik für die politische Bildung aufbereitet.