Seitz war 17 Jahre lang als deutscher Diplomat in verschiedenen Ländern Afrikas tätig und greift auf dieser Grundlage die gängige Entwicklungszusammenarbeit scharf an. Hierbei berücksichtigt er Analysen von Wissenschaftlern und Praktikern und lässt auch Vertreter des afrikanischen Kontinents wie etwa die kamerunische Intellektuelle Axelle Kabou oder James Shikwati, den Gründer einer kenianischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft, zu Wort kommen. Der Hauptkritikpunkt des Autors besteht darin, dass Entwicklungshilfe korrupte Regime stabilisiere, die sich nicht um das Wohlergehen ihrer Bevölkerung sorgen. Um dies zu vermeiden, solle die Bevölkerung eines Landes direkt gefördert werden. Grundsätzlich plädiert er allerdings dafür, die Entwicklungszusammenarbeit so weit wie möglich zurückzufahren, und stellt sich damit gegen all diejenigen, die seit Jahren eine Erhöhung der Entwicklungshilfezahlungen verlangen. Mit Blick auf die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fordert er eine Eingliederung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in das Auswärtige Amt. Zudem müssten messbare Ziele identifiziert werden, um die Effizienz der Entwicklungszusammenarbeit zu kontrollieren. Das Buch ist eine leicht lesbare Auseinandersetzung mit der bestehenden entwicklungspolitischen Praxis. Es ist benutzerfreundlich gestaltet: In der Innenseite des Umschlags befindet sich eine Afrikakarte, der Anhang weist neben einem Abkürzungsverzeichnis auch einen Abschnitt mit Begriffserläuterungen und Literaturhinweisen auf.