Die Autoren denken über das Verhältnis zwischen Regierung und Wirtschaft neu nach. Dabei wollen sie herausfinden, auf welchen Sektoren sich Staat und Markt am besten ergänzen und auf welchen sie rivalisieren. Sie fragen, welche Pflichten und Verantwortlichkeiten demokratisch gewählten Regierungen vorbehalten bleiben und welche Bereiche den Kräften des Marktes überlassen werden sollten. Aus aktuellem Anlass wurde der Band um David Abrahams Analyse der Ursachen der Finanzkrise in den Vereinigten Staaten ergänzt. Zunächst wird das Spannungsfeld zwischen Selbstregulierung und staatlicher Regulierung erörtert. Von einer liberalen Position ausgehend, untersucht Peter-Christian Müller-Graff staatliche Regulierungsmechanismen und vergleicht dabei den deutschen, den europäischen und den amerikanischen Ansatz. Im Zentrum des zweiten Abschnittes steht die Frage nach dem Schwinden des Wohlfahrtsstaates zugunsten einer ausschließlich an der Ökonomie ausgerichteten Marktwirtschaft. Die Autoren erörtern diesen Themenkomplex vor dem Hintergrund des Zusammenbruchs der „New Economy“ und des Rückgangs staatlicher Subventionen. Reimut Zohlnhöfer und Herbert Obinger erkennen in Bezug auf öffentliche Maßnahmen zur Marktbereinigung „the real race to the bottom“ (8). Die Ursache dieser Entwicklung sehen sie aber weder in der europäischen Integration noch in der Globalisierung, sondern im internationalen Welthandels- und Finanzregime. Darauf aufbauend werden die wechselseitigen Beziehungen zwischen Markt und Religion sowie zwischen Menschenrechten und Wirtschaft behandelt. Abschließend wird unter Einbeziehung des asiatischen Raumes die Rekrutierung und Bedeutung von Eliten analysiert. Die Beiträge des Bandes resultieren aus einer Konferenz gleichen Titels vom Oktober 2006 in Heidelberg.