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Ásgeir Jónsson

Der Fall Island. Wie internationale Spekulanten ein Land an den Rand des Staatsbankrotts brachten

München: FinanzBuch Verlag GmbH 2009; 160 S.; hardc., 19,90 €; ISBN 978-3-89879-515-9
Der Chefvolkswirt der Kaupthing Bank Jónsson will den Beweis liefern, dass Island nicht Opfer der Finanzkrise, sondern Opfer eines internationalen Coups war. Dazu beschreibt er detailreich die Geschichte der Isländer und insbesondere die Entwicklung des isländischen Bankensystems. Ebenso ausführlich wird geschildert, wie es 2006 zu ersten „Angriffen“ von Hedge-Fonds auf die isländische Krone und die drei börsennotierten isländischen Banken kam. Der Autor zeichnet die Entwicklung von der Geysir-Krise, der Blasenbildung und der erneuten Krisenentwicklung bis zum vollständigen Zusammenbruch des isländischen Finanzsektors im Oktober 2008 auch mithilfe von atmosphärischen Momentaufnahmen nach. Dabei wird die Schuld an der Krisenentwicklung hauptsächlich bei internationalen Spekulanten gesehen. Zudem hätten die ausländischen Zentralbanken die dringend benötigte Hilfe verweigert. Die Rolle der isländischen Banken wird weniger kritisch betrachtet. Für Leser mit Interesse an den Details eines konkreten Kapitels der internationalen Finanzmarktkrise ist dieses Buch aufschlussreich. Die Nachvollziehbarkeit der Island-Krise wird allerdings durch eine einseitige, sich häufig im Detail verzettelnde Beschreibung der Ereignisse und die kleine Schrift erschwert.
Nils Hesse (NH)
Dr., M. A., Dipl.-Volkswirt, Politikwissenschaftler, Referent beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
Rubrizierung: 2.61 | 2.22 | 4.43 Empfohlene Zitierweise: Nils Hesse, Rezension zu: Ásgeir Jónsson: Der Fall Island. München: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31243-der-fall-island_37166, veröffentlicht am 03.11.2009. Buch-Nr.: 37166 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken