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Tsai Chang

Rechtes Auflichten/Cheng-meng. Übersetzt aus dem Chinesischen, mit Einleitung und Kommentar versehen und hrsg. von Michael Friedrich, Michael Lackner und Friedrich Reimann

Hamburg: Felix Meiner Verlag 1996 (Philosophische Bibliothek 419); CVI, 326 S.; 86,- DM; ISBN 3-7873-0935-7
Der in Europa außer bei Fachleuten praktisch unbekannte Chang Tsai (1020 - 1078) ist einer der einflußreichsten Philosophen aller Zeiten. Sein hier erstmals komplett in eine europäische Sprache übersetztes Werk "nimmt in der chinesischen Geistesgeschichte des letzten Jahrtausends eine einzigartige Stellung ein. In seiner Auseinandersetzung mit den kanonischen Texten des Konfuzianismus und dem Bemühen, ihnen neue Verbindlichkeit zu verleihen, hat es einen wesentlichen Beitrag zum Neukonfuzianismus geleistet" (V). Der Text selber umfaßt nur 141 Seiten; der wesentlich umfangreichere Rest ist einer aufschlußreichen Einleitung sowie Kommentaren und anderen Beigaben gewidmet, die das Verständnis auch für europäische Ideengeschichtler ermöglichen. Sicherlich ist der Meiner Verlag mit einem Buch wie diesem ein Wagnis eingegangen. Man muß sich aber klar machen, daß ein Jahrtausend chinesischer Geistesgeschichte mindestens ebenso sehr von diesem Werk wie von den bei uns besser bekannten älteren Klassikern geprägt wurde. Auch abendländische Bibliotheken können nur davon gewinnen, wenn Autoren wie Chang Tsai ihren selbstverständlichen Platz neben etwa Thomas von Aquin bekommen.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.31 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Tsai Chang: Rechtes Auflichten/Cheng-meng. Hamburg: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/3121-rechtes-auflichtencheng-meng_4093, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4093 Rezension drucken