Skip to main content
Wolfgang Benedek / Clare Gregory / Julia Kozma / Manfred Nowak / Christian Strohal / Engelbert Theuermann (Hrsg.)

Global Standards – Local Action. 15 Years Vienna World Conference on Human Rights

Wien/Graz: Neuer Wissenschaftlicher Verlag 2009 (Studienreihe des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte 16); 537 S.; 44,80 €; ISBN 978-3-7083-0587-5
Um dem 15. Jahrestag der Annahme der Wiener Erklärung und des Aktionsprogramms (VDPA) bei der Weltkonferenz für Menschenrechte 1993 zu gedenken, fand eine internationale sachverständige Konferenz im August 2008 in Wien statt. Die Teilnehmer konzentrierten sich auf den Fortschritt bei der Implementierung der Verpflichtungen, die für die Förderung und den Schutz von Menschenrechten eingegangen worden waren. Ein Schwerpunkt lag auf der Untersuchung, welchen Status die Implementierung der internationalen Menschenrechtsstandards auf der nationalen Ebene einnimmt. Aber auch internationale Perspektiven und die Praxis der Menschenrechtsausbildung betreffende Fragen werden behandelt. Ingeborg Schwarz untersucht in ihrem Beitrag die Rolle der Parlamente für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte. Diese seien schließlich eine Verkörperung von Menschenrechten, schreibt sie, vor allem des Rechts, an öffentlichen Angelegenheiten zu partizipieren, wie in Art. 21 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgeschrieben. Wenn auch die Zahl der Parlamente seit 1948 von 40 auf 189 im Jahr 2008 zugenommen habe, gibt Schwarz zu bedenken, seien nach wie vor erhebliche Defizite festzustellen. Nicht überall seien die Wahlen tatsächlich frei, könnten die Parlamente volles Budgetrecht ausüben, sich frei äußern oder hätten ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Menschenrechten. Zudem sieht sie ein jüngeres Problem als große Herausforderung an: „The loss of sovereignty of parliaments in a globalised world, especially when it comes to implementing economic and social rights, is a major challenge to democracies and hence human rights“ (192). Helmut Sax analysiert die Umsetzung des nationalen Aktionsplans für Kinderrechte in Österreich. Der Prozess zur Umsetzung startete sehr ambitioniert, verfehlte jedoch letztlich das Ziel der Implementierung. Einen Hauptgrund hierfür sieht Sax in der föderalen Struktur Österreichs. Das Projekt sei vor allem als Bundesprojekt wahrgenommen worden, die Länder hätten infolge unklarer Kompetenzen nur halbherzig an einer Umsetzung gearbeitet.
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.42 | 4.3 | 2.21 | 2.4 | 2.61 | 2.62 | 2.63 | 2.67 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Wolfgang Benedek / Clare Gregory / Julia Kozma / Manfred Nowak / Christian Strohal / Engelbert Theuermann (Hrsg.): Global Standards – Local Action. Wien/Graz: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31175-global-standards--local-action_37073, veröffentlicht am 23.09.2009. Buch-Nr.: 37073 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken