Nuklearwaffen sind über die USA, Europa, China und Russland hinaus verbreitet, schreibt der sicherheitspolitische Beauftragte im Reservistenverband der Bundeswehr. Daraus ergebe sich in Bezug auf die Verbreitung von Atomwaffen eine diffuse Sicherheitslage. Zudem nährten die Anschläge vom 11. September die Befürchtung, dass Terroristen selbst vor dem Einsatz chemischer, biologischer und eben auch atomarer Kampfmittel nicht zurückschrecken würden. Darüber hinaus stellen für den Autor auch die nuklearen Arsenale der Atommächte selbst ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, so stünden sich in Asien mit Indien und Pakistan zwei Atommächte gegenüber, im Nahen Osten verfüge Israel seit Langem über ein geheimes Atomwaffenprogramm, und vom Iran werde angenommen, dass er nuklear aufrüste. Der Autor sieht in diesem Zusammenhang das Risiko eines begrenzten Atomkriegs. Glatzel gibt einen Überblick über die Entwicklung und Verbreitung von Nuklearwaffen und deren politische Auswirkungen. Er liefert eine Bestandsaufnahme der derzeitigen weltweiten atomaren Arsenale und erörtert die militärischen Strategien der Atommächte. Darauf aufbauend skizziert er die aktuelle Debatte um die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen, die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus, Raketenabwehrsysteme und die Sicherheitslage im Iran. Ferner geht er auf die problematische Sicherheitslage in Nordkorea und den Status quo des Atomwaffensperrvertrags ein. Abschließend behandelt er die Sonderrolle der Bundesrepublik in Bezug auf die dortige Stationierung amerikanischer Atomwaffen aus der Zeit des Kalten Krieges, die im Bedarfsfall auch im Nahen und Mittleren Osten eingesetzt werden können.