Der Autor diskutiert Ursachen, Entwicklungen und Auswirkungen der gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise. Zwar ist Bischoff bemüht, auf der Grundlage zahlreicher empirischer Details einer Weltuntergangsstimmung entgegenzutreten. Er wendet sich aber energisch gegen die These, dass wir es lediglich mit einer – wenn auch besonders schweren – zyklischen Wirtschaftskrise zu tun haben, die es unter der Voraussetzung geeigneter politischer und ökonomischer Maßnahmen erlaubt, in Kürze zur volkswirtschaftlichen Normalität zurückzukehren. Bischoffs Meinung nach wird sich die „Jahrhundertkrise“ „über wenigstens ein bis zwei Perioden eines Wirtschaftszyklus“ (9) erstrecken, wobei Form und Ausmaß der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen entscheidend für die zukünftige Entwicklung unseres gesamten Wirtschaftssystems sein werden. Für den Autor ist klar, dass wir gegenwärtig vor der Alternative stehen, entweder in eine langfristige Depression zu stürzen oder den Übergang in eine alternative Form der Ökonomie zu wagen – wie auch immer diese im Konkreten aussehen mag. Er entwirft diesbezüglich mehrere Szenarien und verdeutlicht, dass eine Rückkehr zur Normalität nur langfristig und unter Inkaufnahme massiver Umverteilung von unten nach oben zu bewerkstelligen ist – genau wie umgekehrt eine konstruktive Überwindung der Krise die Um- und Neuverteilung gesamtgesellschaftlicher Wertschöpfung in eine egalitärere Richtung erfordert.