Der fragmentierte europäische Verteidigungsmarkt. Sektorenanalyse und Handlungsoptionen
Politikwiss. Diss. HSU Hamburg; Gutachter: M. Staack. – Auf dem europäischen Verteidigungsmarkt bestehen trotz umfassender Konsolidierungsmaßnahmen nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes und der an Gestalt gewinnenden Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik weiterhin industrielle Überkapazitäten, welche durch die Bevorzugung nationaler Beschaffungslösungen künstlich erhalten werden. In dieser Arbeit werden Problembereiche und Ursachen der daraus resultierenden Fragmentierung des Marktes differenziert nach den Sektoren der Heeres-, Marine-, Luft- und Raumfahrt sowie der Elektronikindustrie analysiert. Bertges untersucht drei Fragenkomplexe: erstens die Ursachen für die fragmentierte Marktsituation; zweitens diejenigen Entwicklungstendenzen und Problembereiche, die sich in den unterschiedlichen Marktsektoren erkennen lassen und in denen Optimierungspotenzial besteht; drittens die notwendigen Maßnahmen der Politik und Industrie, um eine im europäischen Sinne verbesserte Situation auf dem Verteidigungsmarkt zu erreichen. Das Fazit der Arbeit überrascht nicht, es ist aber fast bedrückend, dass der Autor diesen Allgemeinplatz der Politik erneut ins Stammbuch schreiben muss: „Eine wirkliche Konsolidierung des europäischen Verteidigungsmarktes […] wird erst dann möglich sein, wenn der Europäische Einigungsprozess insbesondere in der außen- und sicherheitspolitischen Dimension weiter fortgeschritten ist.“ (248)