Politikwiss. Diss. Hamburg; Gutachter: O. Luchterhand, M. Brzoska. – Der Autor bezieht sich in seiner Analyse auf das sogenannte Konzept der Minderheitenrechte, wonach diese sich aus einem breiten Spektrum grundlegender, kultureller, politischer und sozioökonomischer Rechte zusammensetzen. Davon ausgehend, dass dieses Konzept grundsätzlich zur Konfliktprävention geeignet ist, fragt Bandov, inwieweit eine Anwendung dieser Rechte eine neue Eskalation des Konfliktes zwischen Kroaten und kroatischen Serben in Kroatien verhindern kann. Eingeleitet wird die Arbeit mit der theoretischen Erörterung des Begriffes der Ethnizität, wobei der Autor diese nicht als naturgegeben, sondern als sozial konstruiertes und situationsabhängiges Phänomen definiert. Darauf aufbauend erläutert er die in diesem Kontext wichtigen Stationen der kroatischen Geschichte sowie den kroatischen Krieg in den Jahren 1991-1995, um im nächsten Schritt Maßnahmen, Instrumente und Methoden zum Schutz der nationalen Minderheit in Kroatien zu analysieren. Eine eskalationsfreie Gesellschaft – so stellt der Autor fest – erfordere gleichermaßen die Zusicherung des kollektiven Minderheitenschutzes und eine souveräne Position der Mehrheitsbevölkerung im Staat. Außerdem müssten beide Seiten vom potenziellen Erfolg des Minderheitenschutzes überzeugt sein. Bandov gelangt zu der Einschätzung, dass die politischen Eliten Kroatiens, darunter auch die der kroatischen Serben, bereit wären, den Minderheitenschutz zu implementieren und ein neues interethnisches Zusammenleben zu unterstützen. Eine Eskalation dieses ethnisch bedingten Konfliktes sei daher gegenwärtig nicht zu erwarten.