Diss. Augsburg; Gutachter: H.-O. Mühleisen, M. Philipp, H. Heniz. – Webert hat sich ein sicher lohnenswertes Ziel gesetzt: zu prüfen, woran sich Opposition im Bundestag ausrichtet und wie sie strukturiert ist – um nur zwei zentrale Punkte ihrer Arbeit zu nennen. Um die Opposition von 1990 bis 2005, also über 15 Jahre hinweg, überhaupt untersuchen zu können, beschränkt sich die Autorin zum einen auf zwei Themengebiete, die Gesundheits- und die Einwanderungspolitik. Zum anderen entwickelt sie ein ausgeklügeltes Analyseraster, mit dessen Hilfe sie die Äußerungen von Oppositionspolitikern verschiedener Parteizugehörigkeit und verschiedenster Art strukturiert. Das Ergebnis dieser Kategorisierung stellt sie in einem sehr umfangreichen Tabellenteil im Zentrum des Buches dar, an das sich der eigentliche Analyseteil anschließt, geleitet von etlichen Fragen, die sich ihrerseits aus den forschungsleitenden Fragen ergeben. Eingeführt wird die gesamte Arbeit von einem in seiner Struktur nicht ganz überzeugenden Theorieteil: So werden hier die Positionen einer Vielzahl von Oppositionsforschern hintereinander weg wiedergegeben, auch wenn das jeweilige Kapitel unter Umständen nur einen einzigen Absatz umfasst. Insgesamt muss bei aller Akribie, mit der die Autorin vorgegangen ist, doch bezweifelt werden, ob eine derart umfassende Zielsetzung, wie sie sich Webert vorgenommen hat, im Rahmen einer gut 230-seitigen Arbeit befriedigend zu erreichen ist. Insofern wäre es wohl empfehlenswert gewesen, sich auf zwei Legislaturperioden zu konzentrieren und dafür eine tiefer gehende Einzelanalyse vorzunehmen, als dies in diesem Werk geschehen ist.