Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Anpassung an eine sich verändernde europäische Sicherheitslandschaft bewiesen. Ungelöste Konflikte im Wirkungsbereich der OSZE behindern die demokratische und ökonomische Entwicklung in den betroffenen Regionen und sind auch deshalb von großer Relevanz für die europäische Sicherheit. Der Band gibt einen Überblick über die Arbeitschwerpunkte und Themenfelder der Organisation im letzten Jahr und darüber hinaus. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang das ehemalige Jugoslawien, Afghanistan und die Kooperation mit China. Darüber hinaus stellt sich die OSZE aber auch in verstärktem Maße globalen Aufgaben wie der Bekämpfung des Menschenhandels, dem Wassermanagement und allgemeinen Sicherheitsanforderungen auf dem Gebiet der Ökonomie und Umwelt. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf dem jüngsten Konflikt im Einzugsbereich der OSZE, dem Krieg in Süd-Ossetien. David Aprasidze beschreibt die politischen Entwicklungen in Georgien vor den Wahlen im Januar 2008. Dort hatte die politische Krise bereits Ende des Vorjahres ihren Höhepunkt erreicht und die Lage erschien wieder vergleichsweise ruhig. Vor dem Hintergrund des wachsenden Bedürfnisses Russlands nach Machtdemonstration beschreibt Elena Kropatcheva die Präsentation dieses Konfliktes in den russischen Medien und dessen Perzeption durch die russische Öffentlichkeit. Im Zusammenhang mit dem Krieg in Süd-Ossetien stellen sich für die Autoren auch Fragen nach dem Konfliktlösungspotenzial der internationalen Gemeinschaft. Ein zukünftiges Aufgabenfeld der OSZE sehen sie daher auch auf dem Gebiet der Konfliktprävention.