Skip to main content
Jörg Husar / Günther Maihold / Stefan Mair (Hrsg.)

Neue Führungsmächte: Partner deutscher Außenpolitik?

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009 (Internationale Politik und Sicherheit 62); 310 S.; brosch., 44,- €; ISBN 978-3-8329-4158-1
Der Band ist aus dem Projekt „Führungsmächte als Partner deutscher Außenpolitik“ der Stiftung Wissenschaft und Politik hervorgegangen und setzt sich zum Ziel, „Möglichkeiten der Kooperation mit neuen Partnern auszuloten, Blockadepotentiale zu identifizieren, sowie Empfehlungen zu formulieren, wie deutsche Außenpolitik […] effektiver gestaltet werden kann“ (8). Hierzu werden sieben neue Führungsmächte in Länderstudien daraufhin untersucht, ob sie aufgrund ihrer außenpolitischen Leistungsprofile und ihrem außenpolitischen Selbstverständnis als mögliche Kooperationspartner Deutschlands gelten können. In einem kurzen theoretischen Kapitel werden zunächst die relevanten Konzepte definiert und voneinander abgegrenzt (Ankerländer, Mittelmächte, Regionalmächte). Als Fallstudien wurden Länder ausgewählt, die „eine hohe durchschnittliche Komplementarität mit deutschen Positionen aufweisen“ (21), u. a. Brasilien, Indien und Südkorea. Ergänzend hierzu werden im zweiten Teil des Bandes noch die vier für die deutsche Außenpolitik zentralen Politikfelder Good Governance, Konfliktprävention, Klimapolitik und Welthandelsordnung untersucht, dabei wird auch auf die potenziellen Blockierer unter den neuen Führungsmächten eingegangen. Ausgehend von der Feststellung, dass Deutschland als Mittelmacht auf Partner im außenpolitischen Handeln angewiesen ist, werden die folgenden Schlussfolgerungen gezogen: Als geeignetste Partner werden Brasilien und Südafrika identifiziert, auch die Kooperation mit Indien müsse aufgrund seines internationalen Gewichts intensiviert werden. In Bezug auf die Instrumente werden eine erhöhte ressortübergreifende Abstimmung, ein zielgerichteter Einsatz bestehender Instrumente sowie die Einrichtung politikfeldübergreifender Dialogstrukturen empfohlen. Dass diese Forderungen keineswegs neu sind, erkennen die Autoren selbst an, gleichwohl sind sie gerechtfertigt, da „sich dieses Wissen bisher kaum in institutionelle Arrangements übersetzt“ (287) hat.
Matthias Seifert (MSE)
Politikwissenschaftler, Lehrer für Gemeinschaftskunde und Englisch, Gymnasium Englisches Institut Heidelberg.
Rubrizierung: 4.21 | 2.65 | 2.66 | 2.67 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Matthias Seifert, Rezension zu: Jörg Husar / Günther Maihold / Stefan Mair (Hrsg.): Neue Führungsmächte: Partner deutscher Außenpolitik? Baden-Baden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30813-neue-fuehrungsmaechte-partner-deutscher-aussenpolitik_36611, veröffentlicht am 24.07.2009. Buch-Nr.: 36611 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken