Rechtswiss. Diss. Bayreuth; Gutachter: O. Lepsius, M. Möstl. – „Die Verfassungslandschaft in Großbritannien hat sich gewandelt. Eine aktive Richterschaft und der Human Rights Act 1998 haben dazu ihren Beitrag geleistet. Doch der sich weiterhin vollziehende Wandlungsprozess war und ist eher evolutionärer als revolutionärer Natur. Das verleitet dazu, den Grad der Veränderung – bewusst oder unbewusst – ungerechtfertigt zu minimieren. […] Die Zeit der ‚richterlichen Unterwürfigkeit’ ist einem neuen Zeitalter gewichen: Einem Zeitalter, das Substanz gegenüber Form, Vernunft gegenüber Willen, Recht gegenüber Politik betont.“ (283 f.) Das ganze Ausmaß des Wandels verdeutlicht Fröhlich, indem sie ausführlich die rechtlichen Grundlagen und praktischen Erscheinungsformen des traditionellen britischen Verfassungsverständnisses herausarbeitet und diese mit neuen juristischen Entwicklungen und politischen Realitäten konfrontiert. Ihre Methoden sind dabei weitgehend juristisch, die Ergebnisse aber von unmittelbarer politikwissenschaftlicher Relevanz. Das britische Verfassungsverständnis nähere sich dem kontinentalen bzw. US-amerikanischen Modell an, ohne aber damit identisch zu sein. „Noch ist unklar, was genau an die Stelle des alten Systems getreten ist und welche verfassungstheoretischen Konzepte nunmehr der Richterschaft als Leitfaden dienen.“ (285) Genau das macht den Reiz der präzisen Analyse der juristischen und politischen Entwicklungen aus.