Die Autoren der Festschrift reflektieren Schuberts wissenschaftliches Werk in möglichst umfassender Breite. Die „Grenzüberschreitungen“ stehen dabei sowohl für die Internationalität als auch die Interdisziplinarität der Slawistin und Balkanologin. Sprach- und Literaturwissenschaft werden verknüpft mit Geschichte, Volkskunde, Religionswissenschaft und anderen Disziplinen. Von genuin politikwissenschaftlichem Interesse sind daher auch nur ein paar der über 50 Beiträge. Christoph Giesel untersucht die Berichterstattung über den Wahlkampf 2006 in den albanischen Zeitungen Makedoniens. Was in den deutschen Medien meist undifferenziert als Mangel an politischer Kultur beschrieben werde, stellt er durch systematische Inhaltsanalysen von Zeitungen differenziert dar; insbesondere der Ausdruck von Verzweiflung in den Medien ist für ihn ein Zeichen für den hohen Stellenwert der Demokratie unter den Intellektuellen. Daniela Olărescu schreibt über die deutsch-rumänischen Wissenschafts- und Kulturbeziehungen in der Zeit des Nationalsozialismus. Mit dem rumänischen Kulturinstitut in Berlin und dem deutschen Wissenschaftlichen Institut in Bukarest wurden in dieser Zeit zwei wichtige Einrichtungen geschaffen, gleichzeitig seien aber auch „verschiedene Klischees, die den Kulturtransfer später erschwert haben, […] in dieser Zeit entstanden oder verstärkt worden.“ (438) Pandeli Pani stellt die idiosynkratischen Bestandteile von Tradition und Moderne in den Identitätsdiskursen in Albanien ins Zentrum seines Beitrages. Ksenija Petrović und Aleksandra Salamurović erläutern die Ergebnisse ihrer Untersuchungen zu Gender-Diskursen in serbischen Medien. Joachim von Puttkammer beschreibt die nationale Mobilisierung in Ungarn um 1900. Roland Schönfeld beschäftigt sich mit den Identitätsdiskursen in Serbien. Einige weitere Beiträge beschäftigen sich mit Kultur- und Ideengeschichte Mittel- und Osteuropas.