Die Autobiografie des ehemaligen Bundesvorsitzenden der SPD Kurt Beck ist kurz nach seinem Rücktritt von diesem Amt am 7. September 2008 erschienen. Und so widmet sich Beck in der Einleitung ausführlicher den Umständen, die zu seiner Entscheidung geführt haben. Nach seiner Beschreibung waren es vor allem die permanenten Querschüsse aus den eigenen Reihen, die ihn zur Aufgabe des Amtes bewegt haben. Ihren Höhepunkt fanden diese Störmanöver in einem Spiegel-Artikel, der die Entscheidung für Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidaten als Putsch gegen Kurt Beck beschrieb. Von der in der Presse beschrieben Abrechnung mit Franz Müntefering findet sich wenig wieder und auch das sagt etwas über Beck aus. Er selbst bezeichnet das Verhältnis zu Franz Müntefering als „nicht unproblematisch“ (162) und meint in diesem Zusammenhang lediglich, dass er in der Vermittlung der Reformagenda näher an der Realität des Lebens sei. Interessanter erscheint die Schilderung der politischen Anfänge des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten. Sie ist als typische sozialdemokratische Aufstiegsgeschichte in der alten Bundesrepublik zu lesen. Im weiteren Verlauf des Buches wird auch deutlich, dass sich Beck in Berlin nie besonders wohl gefühlt hat. Die autobiografischen Ausführungen zeigen vielmehr einen heimatverbundenen Politiker, der seine bescheidene Herkunft nicht verleugnen kann und will. Über der Bodenständigkeit und Provinzialität sollte man nicht vergessen, dass Beck – seit 15 Jahren im Amt und mit absoluter Mehrheit ausgestattet – der erfolgreichste sozialdemokratische Ministerpräsident seit Johannes Rau ist.