Globale Herausforderungen wie die Funktionsunfähigkeit der internationalen Finanzmärkte, wachsende soziale Ungleichheit, Klimawandel und die Begrenztheit natürlicher Ressourcen zwingen Regierungen, sich ständig auf neue Herausforderungen einzustellen. Die Lösung dieser Probleme erfordert oft die Anpassung oder Verbesserung der strategischen Steuerungsfähigkeiten eines Staates. Mit der Sustainable Governance Indicators (SGI)-Initiative will die Bertelsmann Stiftung den OECD-Staaten ein Instrument zur Einschätzung und zum Vergleich ihrer Fähigkeiten im Bereich des nachhaltigen Regierens an die Hand geben. Grundlage dafür ist die systematische Untersuchung der politischen Systeme in den 30 OECD-Staaten. Dieser so genannte Peer Review beruht auf praktischen Erfahrungen und soll die Debatte über ein sinnvolles Regierungshandeln anregen. Der Band dient als Einführung in das Projekt. Die vollständigen Untersuchungsergebnisse können unter www.sgi-network.org eingesehen werden. Der Fokus der SGI-Initiative liegt auf der Erfassung der Fähigkeit nationaler Regierungen zur erfolgreichen Implementation ihrer politischen Maßnahmen. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass es Regierungen mit einer weiter entwickelten Fähigkeit zur Reform eher gelingen kann, sich an die in ständiger Veränderung befindlichen globalen Prozesse anzupassen. Diese Staaten wären dann auch am besten dazu in der Lage die politische, ökonomische und soziale Situation ihrer Bevölkerung langfristig zu verbessern. Die Initiatoren der Studie fragen daher: „What is the organizational architecture of the government bureaucracy? How smooth are the procedures within and between departments? […] How and to what extent does the government respond to a changing international environment?” (12)