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Joachim Weimann

Die Klimapolitik-Katastrophe. Deutschland im Dunkel der Energiesparlampe

Marburg: Metropolis-Verlag 2008; 189 S.; 14,80 €; ISBN 978-3-89518-669-1
Aktuell sei die Klimapolitik in Deutschland nicht dazu angetan, das Klimaproblem zu lösen, so Weimann – Umweltökonom und Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik in Magdeburg. Gas, Kohle und Öl seien weder durch die regenerierbaren Energien noch durch die atomare Stromerzeugung zu ersetzen. Die Kohlenstoffwirtschaft lasse sich nicht einfach ad acta legen, aber sie sollte reformiert werden. Es sei ein „Märchen“ (32) zu glauben, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen zum Umweltschutz Arbeitsplätze schaffen und dafür sorgen, dass es uns wirtschaftlich besser geht. Im Gegenteil: Ohne Subventionen für die Wind- und Sonnenenergie wären die Energiekosten in Deutschland deutlich niedriger, die Produktionskosten geringer und die Standortqualität höher. Immer wieder weist der Autor darauf hin, dass eine wirksame, „rationale“ Klimapolitik zugleich kosteneffizient sein müsse; denn das „Ökologische gehört endlich mit dem Ökonomischen versöhnt“ (40). Folglich müssten kosteneffiziente Instrumente zur Anwendung kommen: Das ist für Weimann zum einen die Emissionssteuer, die er streng von der Ökosteuer trennt, denn Letztere besteuere nicht die Emissionen, sondern den Einsatz von Energie. Zum anderen plädiert er für die Einführung eines Marktes für Emissionsrechte. Dieser schaffe Anreize, die Technik zu entwickeln, die eine kosteneffiziente CO2-Reduktion ermöglicht. Um „fast alle“ (153) Länder in das System des Emissionshandels einzubeziehen, sei ein Lastenausgleich erforderlich, der es den ärmeren Ländern erlaube, sich einer Allianz zum Klimaschutz anzuschließen. Die bevölkerungsreichen Länder könnten die Rechte, die sie selbst nicht brauchen, an die Industrieländer verkaufen und dabei hohe Handelsgewinne erzielen. Auf diese Weise würde Klimaschutz durch CO2-Reduktion entstehen. Zugleich ließe sich die ökonomische Entwicklung in den ärmeren Ländern vorantreiben und so das Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd verringern.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.341 | 4.45 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Joachim Weimann: Die Klimapolitik-Katastrophe. Marburg: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29757-die-klimapolitik-katastrophe_35242, veröffentlicht am 03.02.2009. Buch-Nr.: 35242 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken