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Peter M. Huber

Staat und Wissenschaft

Paderborn u. a.: Ferdinand Schöningh 2008 (Schönburger Gespräche zu Recht und Staat); 102 S.; Ln., 19,90 €; ISBN 978-3-506-76551-2
Der Rechtswissenschafter Huber nähert sich den beiden Systemen Staat und Wissenschaft mit vier Ansätzen, um ihre gegenseitige Bezogenheit zu analysieren: Dialektik, Symbiose, Antagonismus und rechtliche Zuordnung. Dabei geht er allgemein mit der fortschreitenden Ökonomisierung ebenso scharf ins Gericht wie im Speziellen mit Akteuren, allen voran der DFG, der er Anbiederung an die Politik vorwirft; selbiger wiederum hält er (parteipolitisch motivierten) Aktionismus und Instrumentalisierung der Wissenschaft vor. Huber sieht gegenwärtig insbesondere die Einheit von Forschung und Lehre infrage gestellt, weil die deutschen Universitäten chronisch unterfinanziert seien und infolge des Bologna-Prozesses zu verschulten Unterrichtsstätten gemacht würden. Darüber hinaus listet der Autor zahlreiche „Marksteine des Niedergangs“ (20) auf und ortet nunmehr seit dem Jahr 1989/90 besorgt eine Zeitenwende, die Hochschulen zu Unternehmen trimme und Studierende in Kunden wandle. Damit gelingt ihm ein zum Nachdenken über den Zustand der deutschen Wissenschaftslandschaft sehr anregender Aufsatz.
Tamara Ehs (TE)
Dr. phil., Politikwissenschaftlerin am IWK Wien und Lehrbeauftragte an der Universität Salzburg (http://homepage.univie.ac.at/tamara.ehs/)
Rubrizierung: 2.2 | 2.21 | 2.263 Empfohlene Zitierweise: Tamara Ehs, Rezension zu: Peter M. Huber: Staat und Wissenschaft Paderborn u. a.: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29569-staat-und-wissenschaft_35005, veröffentlicht am 25.11.2008. Buch-Nr.: 35005 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken