Der Sammelband reiht sich ein in die mittlerweile schon recht ansehnliche Liste der Publikationen, die in den vergangenen zwei Jahren zu Institutionen und Politik in den deutschen Ländern veröffentlicht wurden. Das Ziel des Forschungsprojektes, aus dem dieser Band hervorgegangen ist, war es, die spezifischen Ausprägungen der Demokratiemodelle in den deutschen Ländern unter Nutzung der Methoden der Vergleichenden Politikwissenschaft zu analysieren. Als theoretische Grundlage der Analyse dienen die von Lijphart konstruierten Idealtypen der Mehrheits- und der Konsensusdemokratie, die dieser bislang nur als Makromodelle für den zwischenstaatlichen Vergleich verwendet hatte. Die Autoren stellen sich die Frage, ob sich auch die politischen Systeme der deutschen Länder in diese Kategorien bzw. Typen einordnen lassen, wobei sie die am Lijphart’schen Modell geübte Kritik berücksichtigen. Sie ordnen die einzelnen Strukturelemente der politischen Systeme der Länder den Dimensionen Exekutive-Parteien und – in modifizierter Weise – Föderalismus-Unitarismus zu. Wesentlich ist, dass die Autoren eine quantitative, vor allem auf Aggregatdaten aus den Ländern gestützte Analyse vornehmen, sodass zwar, wie sie betonen, „effizient, zusammenfassend und doch zuverlässig über eine Vielzahl von individuellen Fällen und Ereignissen“ (28) informiert wird. Naturgemäß beschränkt sich das Forschungsergebnis aber auf die Darstellung von Korrelationen. Insofern kann die Frage nach dem Grund für das von den Autoren durchaus überraschend konstatierte Vorliegen konsensdemokratischer Elemente in einer Reihe von Ländern erst von nachfolgenden qualitativ angelegten Fallstudien beantwortet werden. Gleichwohl ist die Studie in einem explorativen Sinne ausgesprochen anregend. Daher ist der Sammelband nicht nur für Wissenschaftler im Bereich der Politischen Systemanalyse, sondern auch für diejenigen äußerst lesenswert, die sich vornehmlich mit Vergleichender Regierungslehre befassen.