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Andreas Veres

Slowenien. Ein Grenzland mit Vorbildfunktion

Online-Publikation 2007 (http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?idn=98686708x); 367 S.
Geowiss. Diss. Bochum; Gutachter: K. Kost, L. Lötscher. – Veres würdigt mit seiner geopolitischen Arbeit den allgemeinen Bedeutungszuwachs Sloweniens. Er beschreibt den Verlauf des Systemwechsels in Slowenien als problemlos, die slowenische Gesellschaft habe für diesen Prozess nur einen vergleichsweise niedrigen Preis aufbringen müssen. Die Gründe dafür lägen vor allem in der ethnisch homogenen Bevölkerung, im hohen ökonomischen Entwicklungsstand, der z. T. auf die historische Zugehörigkeit zu Österreich, aber größtenteils auf die Nähe zu den westeuropäischen Absatzmärkten zurückzuführen sei, und in der langen zivilgesellschaftlichen Tradition. Außerdem habe der gesellschaftliche und politische Wandel bereits in den 80er-Jahren seinen Anfang genommen. Die Arbeit basiert auf dem Ansatz der geografischen Transformationsforschung. Zunächst werden die Veränderungsprozesse auf nationaler Ebene beschrieben, sodann am Beispiel der (Grenz-)Regionen Pomurje und Podravje im Nordosten Sloweniens – an der österreichischen, ungarischen und kroatischen Grenze. Es zeige sich, dass sich in diesen beiden Regionen, die früher einen geografisch peripheren Status gehabt hätten, ein Wandel vollziehe, so Veres. Sie würden nun im Zentrum nationaler und europäischer Regional- und Strukturpolitik stehen. „Der territoriale Appendix innerhalb Sloweniens bildet nunmehr das Herz grenzüberschreitender Kooperationen mit Österreich, Ungarn und Kroatien“ (322). Das Land Slowenien müsse als Ganzes ebenfalls als Grenzregion angesehen werden. Slowenien sei nicht nur an der Nahtstelle zwischen der EU und dem westlichen Balkan lokalisiert, sondern bilde im Rahmen der EU-Zukunftsregion „Adria-Alpen-Pannonia“ sogar das geografische Zentrum einer diese Nahtstelle übergreifenden regionalen Einheit. Als Vermittler zwischen der EU und dem westlichen Balkan habe das Land eine Schlüsselposition inne und fülle diese zunehmend aus.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.61 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Andreas Veres: Slowenien. 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28843-slowenien_34031, veröffentlicht am 09.04.2008. Buch-Nr.: 34031 Rezension drucken