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Adam Holesch

Verpasster Neuanfang? Deutschland, Polen und die EU

Bonn: Bouvier Verlag 2007 (Forum junge Politikwissenschaft 7); 181 S.; kart., 18,90 €; ISBN 978-3-416-03193-6
Politikwiss. Magisterarbeit Bonn; Gutachter T. Mayer, A. Kotowski. – „Die deutsche Unterstützung des polnischen EU-Beitritts hätte ein bilateraler Neuanfang werden können“ (132). Wie Holesch zeigt, wurde diese Chance verpasst. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs setzte ein Annäherungsprozess zwischen Deutschland und Polen ein, der jedoch durch den nachzuholenden Versöhnungsdialog und die Asymmetrie in den bilateralen Beziehungen belastet wurde. Obwohl sich Deutschland als „polnischer Anwalt in Europa“ (131) für den Beitritt des östlichen Nachbarn einsetzte, entfremdeten sich die beiden Staaten dennoch. Die Verschlechterung der Beziehungen nach der Beitrittszusage auf dem Kopenhagener Gipfel 2002 drückte sich im Konfliktverhältnis des neuen polnischen Selbstbewusstseins und der paternalistischen Haltung Deutschlands aus. Mit der Regierung der Kaszyński-Brüder erreichten die Beziehungen einen Tiefpunkt. Dabei spielt das deutsch-polnische Verhältnis auch für die europäische Integration eine bedeutende Rolle, wie in der Verfassungsfrage deutlich wurde. Holesch vermutet, dass eine Besserung der bilateralen Beziehungen nur mit einer stärkeren Stellung der „Europa-Generation“ (133) in beiden Staaten eintreten könne.
Jost Wübbeke (JW)
Student, Lehrstuhl für Internationale Politik, Ruhr-Universität Bochum.
Rubrizierung: 4.2 | 4.21 | 4.22 | 2.61 | 3.1 | 3.7 Empfohlene Zitierweise: Jost Wübbeke, Rezension zu: Adam Holesch: Verpasster Neuanfang? Bonn: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28708-verpasster-neuanfang_33852, veröffentlicht am 11.09.2008. Buch-Nr.: 33852 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken