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Daniel Gerlach

Die doppelte Front. Die Bundesrepublik Deutschland und der Nahostkonflikt 1967–1973

Berlin: Lit 2006 (Studien zur Zeitgeschichte des Nahen Ostens und Nordafrikas 15); 239 S.; brosch., 19,90 €; ISBN 978-3-8258-9399-6
Politikwiss. Magisterarbeit Hamburg. – Welche Position nahm die Bundesrepublik zum Nahost-Konflikt in der Phase zwischen 1967 und 1973 ein? Gerlach zeigt, dass die deutschen Interessen und die deutsche Nahost-Strategie stets im Konfliktfeld zwischen der Vergangenheitsverpflichtung gegenüber Israel, dem Verhältnis zwischen den Supermächten im bipolaren System und dem Verhältnis zu den arabischen Staaten lagen. Auf der innenpolitischen Ebene identifiziert der Autor unterschiedliche Nahost-Konzepte im Parteienspektrum, weist jedoch auf die überwiegenden Kontinuitäten der Politik zwischen der Großen Koalition und der Regierung Brandt/Scheel hin. Durch terroristische Aktionen wie das Geiseldrama bei den Olympischen Spielen sei Deutschland 1972 selbst teilweise Schauplatz des Nahost-Konfliktes geworden. Die deutschen Perzeptionen des Konfliktes seien dabei nachhaltig vom israelischen Sieg im Sechstagekrieg geprägt worden; sie hätten häufig auch im Zeichen von Fehlwahrnehmungen gegenüber den arabischen Staaten gestanden, so Gerlach.
Jost Wübbeke (JW)
Student, Lehrstuhl für Internationale Politik, Ruhr-Universität Bochum.
Rubrizierung: 4.21 | 4.22 | 2.313 | 2.314 | 2.331 | 2.37 | 2.63 Empfohlene Zitierweise: Jost Wübbeke, Rezension zu: Daniel Gerlach: Die doppelte Front. Berlin: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28594-die-doppelte-front_33700, veröffentlicht am 25.04.2008. Buch-Nr.: 33700 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken