Das wissenschaftliche Institut der christdemokratischen Partei der Niederlande beauftragte Johan van de Gronden 2003, eine Studie zum Thema EU-Recht und Gesundheitssystem zu verfassen. Da das europäische Recht wesentliche Voraussetzungen für die Ausgestaltung nationaler Gesundheitssysteme formuliert, müssen sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union auch die Frage stellen, ob die Reformen ihres Gesundheitswesens in Übereinstimmung mit dem europäischen Recht stehen. Van de Gronden erörtert die Vereinbarkeit verschiedener gesundheitspolitischer Strukturreform-Szenarien mit dem europäischen Recht. Die erstmals 2004 in den Niederlanden publizierte Arbeit habe dazu beigetragen, „den Boden für die in den Niederlanden am 1. Januar 2006 in Kraft getretenen umfangreichen strukturellen Reformen zu bereiten“ (V). Die rechtswissenschaftliche Studie ist zwar auf einem allgemeinen, abstrakten Niveau gehalten, enthält jedoch auch Bezüge zum niederländischen System und bietet Einblick in die dortige Reformdiskussion. „Diese baut stark auf Wettbewerbselementen, einer Nachfragesteuerung des Angebots im Gesundheits- und Pflegebereich, größeren Freiräumen für private und gemeinnützige Anbieter, Transparenz und Qualität.“ (VI) Da die Studie nach Meinung der Konrad-Adenauer-Stiftung auch für die deutsche Diskussion wertvolle Hinweise bezüglich möglicher Reform-Szenarien und hinsichtlich der Vereinbarkeit deutscher Reformvorstellungen mit dem europäischen Recht enthält, hat sie sich entschlossen, diese auch für den deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen.