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Sandra Focke

"Politik-Marketing" Die Marketing-Strategien der beiden großen Volksparteien (CDU, SPD) im Bundestagswahlkampf 2002 mit Schwerpunkt auf Materialien der CDU

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2007 (Europäische Hochschulschriften: Reihe V, Volks- und Betriebswirtschaft 3257); 524 S.; brosch., 79,50 €; ISBN 978-3-631-56616-9
Diss. FU Berlin. – Politisches Marketing ist seit dem SPD-Wahlkampf 1998 verstärkt ins Blickfeld von Tagungen und Publikationen gerückt. Viele Diskussionsbeiträge genügen aber kaum wissenschaftlichen Maßstäben, sondern dienen dem Selbstmarketing von Agenturen und Beratern. Die Studie von Focke ist nicht dazu zu zählen, die Autorin setzt sich das Ziel, „das ‚Politik-Marketing‘ über die enge Betrachtungsweise der Betriebswirtschaftslehre hinaus exemplarisch anhand des Bundestagswahlkampfes 2002 zu analysieren.” (30) Dabei „nimmt diese Arbeit die Perspektive der Macher ein und wirft einen Blick hinter die Kulissen des Wahlkampfs.” (29) Die Autorin folgt der These, dass eine schlichte Übertragung des Profit-Marketings auf die Politik nicht funktioniert. Deshalb möchte sie diesem komplexen Phänomen „mit Funktionslogiken und Fachtermini aus den Wirtschafts-, Theater-, Politik- und Sozialwissenschaften” (26) gerecht werden. Allerdings ergibt sich aus diesem Eklektizismus keine konsistente Theorie des politischen Marketings. So wird im theoretischen Kapitel allerlei Interessantes kenntnisreich zusammengetragen, jedoch nicht zu einer eigenen Untersuchungsperspektive verbunden. Das darauf folgende empirische Kapitel, in dem schwerpunktmäßig der Bundestagswahlkampf 2002 der Union untersucht wird, folgt deswegen weitgehend ohne Bezugnahme. Auch hier erläutert die Autorin zahlreiche einzelne Aspekte zu Wahlkampf und politischem Marketing, aber warum sie diese vorträgt und andere nicht, bleibt mangels eines transparenten Konzepts offen. Insofern stellt die Arbeit einen in der Literatur und dem Forschungsfeld intensiv recherchierten und gut geschriebenen Zettelkasten dar, der aber einer stringenteren Analyse bedurft hätte.
Christoph Busch (CHB)
Dr., Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rubrizierung: 2.332 | 2.331 Empfohlene Zitierweise: Christoph Busch, Rezension zu: Sandra Focke: "Politik-Marketing" Frankfurt a. M. u. a.: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28468-politik-marketing_33547, veröffentlicht am 09.04.2008. Buch-Nr.: 33547 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken