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Stefan Schäfer

Arbeitsmarktpolitik im deutschen Föderalismus. Ist die Zentralisierung zu weit gegangen?

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2007; 227 S.; geb., 49,- €; ISBN 978-3-8329-2795-0
Wirtschaftswiss. Diss. Gießen; Gutachter: W. Scherf, A. Bohnet. – Um die Frage zu klären, welche föderale Ebene Arbeitslosigkeit am effektivsten bekämpfen kann, gibt Schäfer zunächst einen Überblick über die aktuellen Probleme der deutschen Arbeitsmarktpolitik. Dann entwirft er aus der Perspektive der ökonomischen Föderalismustheorie eine dreidimensionale normative Grundlage (Allokation, Stabilität und Distribution) zu deren Bewertung. Eine Dezentralisierung der passiven Arbeitsmarktpolitik sei nicht erstrebenswert, dies widerspreche offenkundig den zugrunde gelegten normativen Zielen, so sein Fazit. Für die Elemente der aktiven Arbeitsmarktpolitik treffe diese Schlussfolgerung aber nicht zu. Dieses differenzierte Fazit ergibt sich nicht nur aus der normativ-wohlfahrtsökonomischen Analyse; der Autor bestätigt es auch mithilfe der an William A. Niskanen und Harvey Leibenstein angelehnten bürokratietheoretisch-politökonomischen These, wonach eine Dezentralisierung die Einflussmöglichkeiten auf die Lösung konkreter Probleme vergrößert: Die Verknüpfung von Politiker (Agent) und Behördenleiter (Prinzipal) ist auf dezentraler Ebene eher gegeben als auf nationaler Ebene.
Frank Schale (FS)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 2.342 | 2.325 Empfohlene Zitierweise: Frank Schale, Rezension zu: Stefan Schäfer: Arbeitsmarktpolitik im deutschen Föderalismus. Baden-Baden: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28132-arbeitsmarktpolitik-im-deutschen-foederalismus_33071, veröffentlicht am 31.03.2008. Buch-Nr.: 33071 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken