Ziel der Herausgeber ist es, eine einführende „„Gesamtschau auf die Interessenvermittlung und auf das intermediäre System“„ (5) im Kontext sozialer und politischer Wandlungsprozesse zu bieten. Dabei stehen den Tendenzen einer einerseits verstärkten „„Entgrenzung politischer Gestaltungsräume“„ durch Europäisierung und transnationale Handlungsfelder andererseits auch „„endogene Veränderungen“„ (10) durch die zunehmende Differenzierung von Interessen gegenüber. Die einzelnen Beiträge sind diesen veränderten, komplexen Rahmenbedingungen aus der Perspektive verschiedener traditioneller Akteure wie den Parteien und Verbänden in der nationalstaatlichen und europäischen Arena unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Kommunikationsstrukturen gewidmet. Als neue Akteure transnationaler Interessenvertreter werden NGOs, Lobbyvertreter, wissenschaftliche Politikberater (think tanks) und Stiftungen in ihren Formen der Interessen- und Politikvermittlung vorgestellt. Einen theoretischen Rahmen bilden die Beiträge von Rucht zur Modellbildung intermediärer Systeme und der gemeinsame Abschlussaufsatz der Herausgeber zur Interessenvermittlung im europäischen Mehrebenensystem. Die Beiträge gehen in ihrer Mehrzahl aus einer Vorlesungsreihe am Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich hervor.