Capacity Development for Good Governance
Der Band bietet eine Zusammenschau der Aktivitäten der „Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit“ im Bereich Capacity Development. Die zugrunde liegende Fragestellung ist der Zusammenhang zwischen Capacity Development und Good Governance. Capacity wird verstanden als „the ability of people, organisations and society as a whole to manage their affairs successfully“ (15). Technische Zusammenarbeit versucht, diese Fähigkeiten zu fördern und durch Kooperation in den jeweiligen Gesellschaften zu verankern. Ziel ist es, die politisch-administrativen Rahmenbedingungen in Partnerländern zu verbessern und so Raum für die nötigen Reformen zu schaffen. Gleichwohl lassen sich Governance-Reformen nicht eindeutig einem einzelnen Sektor zuordnen, sondern werden als Querschnittsthema für die technische Zusammenarbeit wahrgenommen. Deshalb untersuchen die Autoren des Bandes verschiedene Sektoren (u. a. Wasser, Gesundheit, Zivilgesellschaft) auf die Zusammenhänge mit der Förderung von Good Governance. Die Beiträge bieten anschauliche Einblicke in die praktische Arbeit vor Ort und zeigen klar auf, welche Blockadekräfte – insbesondere in Regionen schwacher Staatlichkeit – dabei überwunden werden müssen. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass technische Zusammenarbeit mittlerweile weit über das klassische Spektrum von Entwicklungszusammenarbeit hinausgeht und einen deutlich holistischeren Blickwinkel entwickelt hat. Da Good Governance zumindest mittelfristig weiterhin auf den Agenden der Geberländer stehen wird, stellt der Band einen wichtigen Beitrag zur praxisorientierten Debatte dar.