Die Herausgeber vertreten die These, dass die Abhängigkeit der westlichen Welt von der Ressource Erdöl als Krisenfaktor zu interpretieren ist. Der Sammelband gliedert sich in vier Teile: Zunächst werden die Herausforderungen für eine globale Energieversorgung in Rahmen dreier Referate analysiert. Neben zivilen werden auch militärische Strategien beim Ziel der Sicherstellung der Energieversorgung diskutiert, die jedoch zu oberflächlich ausfallen – die Berücksichtigung strategischer Überlegungen in den USA beispielsweise macht eine deutlich differenziertere Analyse notwendig. In Teil zwei rücken die Autoren regionale Lösungskonzepte zur Überwindung der Abhängigkeit vom Erdöl in den Mittelpunkt. Neben der Anbieter- wird die Nachfrageseite in Form der zunehmenden Energienachfrage Chinas untersucht. Darüber hinaus finden sich Überlegungen zu einer nachhaltigen Stromversorgung ebenso wie zum Themenkomplex der Preisbildung für die Ressource Erdöl – insbesondere hier stellt sich jedoch die Frage nach der stringenten Anordnung der einzelnen Beiträge im Sammelband, weil der spezifische regionale Bezug fehlt. Teil drei stellt auf nationale Systeme einer nachhaltigen Energieversorgung ab. Dem umfassenden Ansatz Hennickes steht dabei eine knappe thesenartige Aufzählung von Müller gegenüber, die einiger Erläuterung bedürfte. Abschließend werden in Teil vier die wesentlichen Argumente einer Podiumsveranstaltung namhafter Experten des Energiebereiches aus dem Jahr 2005 unter dem Titel „Weltmacht Energie – Herausforderung für Demokratie und Wohlstand“ abgedruckt, die unverbunden zu den sonstigen Ausführungen stehen. Insgesamt wünscht sich der Leser im gesamten Buch eine stärkere Ausrichtung auf den im Untertitel angesprochenen Abrüstungsaspekt, der im dritten Teil allenfalls indirekt diskutiert wird. Zudem mangelt es dem Sammelband an der Integration der einzelnen Abschnitte, die additiv nebeneinander stehen.