Agencies in Westeuropa
Agencies, „nichtministerielle Behörden, die weniger in den hierarchischen Verwaltungsaufbau integriert sind und daher stärker über indirekte Verfahren wie Kontrakte oder Zielvereinbarungen gesteuert werden“ (8), haben in der praktischen Politik in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Band beleuchtet die Herausbildung von Agencies in westeuropäischen Staaten unter einer institutionalistischen Perspektive. Die behandelten Beispiele beinhalten dabei Bereiche wie z. B. Telekommunikationsregulierung, Direktoratsreform in Norwegen und EU-Agenturen. Dies macht den Band zwar einerseits als empirisch fundierten Vergleich interessant, gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass die Forschung in diesem Bereich erst am Anfang steht. Die Gründe für die fortschreitende „Agencification“ (Agenturbildung), die Übertragung von Kompetenzen der ministeriellen Behörden an Agencies sowie die sich daraus ergebenden veränderten Steuerungsstrukturen sind bis dato in der Forschung noch weitgehend ungeklärt. Zur Aufarbeitung einiger dieser Fragen kann der Band durchaus einen Beitrag leisten, auch wenn noch viel weitere Forschungsarbeit notwendig sein wird.