Dieser Band versammelt Beiträge von Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich mit einer möglichen vermittelnden Funktion von Religion innerhalb von Europa und dessen politischer Ordnung auseinandersetzen. Eine Reihe dieser Beiträge sind im Rahmen der Arbeit einer Reflexionsgruppe über die geistigen und kulturellen Dimensionen Europas entstanden, die am Institut für die Wissenschaft vom Menschen in Wien ansässig ist. Durch die Erweiterung der Europäischen Union entstehe nicht nur ein differenzierteres Gebilde, sondern der enorme Unterschied in wirtschaftlicher und kultureller Zusammensetzung verstärke sich noch weiter. Die Frage, die sich hierbei für die Autoren stellt, ist, wie diese Unterschiede aufgefangen werden könnten oder in welcher Weise es zu einem Ausgleich der Differenzen kommen könnte. Bei der Beantwortung steht die Untersuchung gemeinsamer Wertevorstellungen und Traditionen im Mittelpunkt, die es ermöglichen, den Menschen in Europa eine stabile politische Ordnung zu bieten. Diese Werte und Traditionen finden die Autoren in unterschiedlichen Religionen und daher ist ihr besonderes Anliegen, die vereinigende Kraft von Religion hervorzuheben. Dabei geht es speziell auch um die Frage und die Auseinandersetzung mit dem Islam, seiner Potenziale und Bedeutungen für Europa.