Internationale Regulierung geistiger Eigentumsrechte und Wissenserwerb in Entwicklungsländern. Eine ökonomische Analyse
Welche Folgen hat die in den letzten Jahren durch internationale Regelungen erfolgte Stärkung von geistigen Eigentumsrechten für den Wissenserwerb in Entwicklungsländern? Dieser Frage wird unter besonderer Berücksichtigung des Abkommens über Trade Related Intellectual Property Rights (TRIPS) nachgegangen. Zunächst wird dargestellt, welche Rolle der Faktor Wissen aus ökonomischer Perspektive spielt. Anschließend werden geistige Eigentumsrechte und ihre Konsequenzen für die Wissensproduktion sowie für den Wissenstransfer erläutert. Der politökonomischen Analyse der Entstehung des TRIPS-Abkommens folgt als empirisches Beispiel die Untersuchung des internationalen Schutzes von Patentrechten im Pharma-Bereich – damit ist die weitestreichende Form der Regulierung geistigen Eigentums (Patent) und zugleich eines der für Entwicklungsländer wichtigsten Politikfelder (Medikamentenversorgung) angesprochen. Die entwicklungsökonomischen Auswirkungen der Patente werden teilweise kritisiert und in den abschließenden Handlungsempfehlungen an die Politik wird eine Reihe von Nachbesserungen mit dem Ziel einer differenzierteren Anwendung der Regulierungsbestimmungen auf Entwicklungsländer vorgeschlagen.