Politikwiss. Diss. Kiel; Gutachter: J. Krause. – Die Zusammenarbeit in der militärischen Rüstung zwischen den USA und Westeuropa war zu Zeiten des Kalten Krieges für beide Seiten strategisch bedeutsam. Verbessert wurde damit nicht nur stetig die militärische Zusammenarbeit an sich, auch die jeweiligen wehrtechnischen Industrien wurden gestärkt. Die günstigen politischen, militärischen, finanziellen, industriellen und technologischen Bedingungsfaktoren schufen bis zum Ende des Ost-West-Konfliktes einen hervorragende Rahmen für eine weitreichende Zusammenarbeit, wodurch diese Kooperationsform einen Gradmesser für die politische Intensität der transatlantischen (Sicherheits-)Beziehungen darstellte. Diese Bedingungsfaktoren unterlagen jedoch nach 1989/90 einem grundlegenden Wandel, der die klassische transatlantische Rüstungskooperation zwischen den Regierungen fast zum Erliegen brachte. Der Autor analysiert diese veränderten Rahmenbedingungen und die auf ihnen aufbauenden bzw. sich wandelnden Restrukturierungen der transatlantischen Rüstungskooperation nach 1990. Er unterstreicht dabei die Bedeutung dieser Kooperationsform als Ausdruck einer weitergehenden sicherheitspolitischen Zusammenarbeit und prüft, welche Möglichkeiten zur Fortentwicklung bestehen. Vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Annahme der auch künftig gegebenen Bedeutung der transatlantischen Sicherheitsbeziehungen plädiert Grams für den Ausbau der Rüstungskooperation zwischen Europa und den USA. Zwar sei eine solche bzw. ihre Vertiefung nicht der Königsweg zur Intensivierung des transatlantischen Verhältnisses, jedoch könnten Amerika und Europa ihre Sicherheit nicht dauerhaft ohne einander gestalten. Eine gemeinsame rüstungstechnische Basis wäre daher, so schließt der Autor, ein wichtiger Baustein, um dies wieder in Erinnerung zu rufen.