Politikwiss. Diss. Innsbruck; Gutachter: A. Pelinka, A. S. Markovits – Studien zur Neuen Rechten befassen sich in der Regel mit dem Brückenspektrum bzw. dem Scharnier von Rechtsextremismus und Konservatismus. Heni hingegen schreibt über den neurechten Wissenschaftler und Publizisten Eichberg, der auch auf die Linke Einfluss ausübte. „Eichberg wird deshalb in dieser Studie nicht als neu-rechter Exot, vielmehr als Indikator politischer Kultur in der BRD bzw. Deutschlands zu lesen und zu untersuchen sein“ (23). Zunächst erläutert und kritisiert Heni verschiedene politikwissenschaftliche Zugänge zur Neuen Rechten, um damit seinen, der politischen Kulturforschung zugehörenden Ansatz herauszuarbeiten. Allerdings schießt er mit seiner Kritik häufig über das Ziel hinaus, insbesondere wenn er moralisiert statt argumentiert. Die Stärke der Studie liegt im empirischen Teil, in dem der Autor Eichbergs Werk und dessen Rezeption interpretiert. Dabei geht es um dessen Verhältnis zum Nationalsozialismus, um seine Theoreme von nationaler Identität, Antiamerikanismus, Antisemitismus und Heidentum sowie seine Einflüsse auf die organisierte Politik. Besonders spannend ist diesbezüglich das Verhältnis zu den Grünen in ihrer Anfangszeit. Für das empirische Kapitel hat der Autor enorm recherchiert und zahlreiche Wirkungen von Eichbergs Arbeit auf die politische Kultur der Mitte der Gesellschaft akribisch nachgezeichnet und ideologiekritisch analysiert. Störend bleibt der durchgängig besserwisserische Stil.