Bei den Beiträgen handelt es sich größtenteils um empirische Bestandsaufnahmen der Integration von Migranten in Deutschland, wobei politische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Aspekte thematisiert werden. Generell sind die Autoren darum bemüht, die Problematik differenziert zu analysieren und vorhandenen Einseitigkeiten in der öffentlichen Wahrnehmung entgegenzutreten. Zudem werden sowohl aus praktisch-politischer als auch aus wissenschaftlicher Sicht mögliche Herausforderungen und Leitideen einer zukunftsfähigen Integrationspolitik benannt. Das Urteil über die „Gastarbeiter-“ und „Ausländerpolitik“ der vergangenen Jahrzehnte fällt bisweilen vernichtend aus. Auch die vermeintliche Neuorientierung im Rahmen des Zuwanderungsgesetzes wird – speziell im Beitrag von Oberndörfer – kritisch reflektiert. Aus politikwissenschaftlicher Sicht bietet der Aufsatz von Wüst eine gewinnbringende Datenquelle zum Wahlverhalten und zur politischen Repräsentation von Migranten. Innovativ ist der Ansatz von Micus und Walter, die mögliche positive Funktionen von „Parallelgesellschaften“ herausarbeiten. Zudem legt Butterwegge dar, wie präsent Stigmatisierungen von Migranten in der Medienöffentlichkeit sind. Abschließend lenkt Meier-Braun den Blick auf die globale Dimension des Phänomens Migration. Deutlich wird dabei, dass die weitergehende Implementation einer international abgestimmten und finanziell ausgeweiteten Politik zur Beseitigung von Fluchtursachen zu den dringlichsten Aufgaben gehört. Insgesamt handelt es sich bei dem Band um eine gelungene Zusammenstellung, die sowohl für politisch Interessierte als auch für Politikwissenschaftler nützliche Einsichten und Analysen bereithält.