Diss. Köln, Gutachter: A. Kaiser, W. Wessels. – Wie leistungsfähig sind föderale Strukturen? Welchen Einfluss hat der Föderalismus auf einzelne Policy-Ergebnisse? Ehlert geht diesen Fragen vornehmlich in einer quantitativ-statistischen Analyse nach, auf der Basis eines theoretischen Brückenschlags zwischen der politikwissenschaftlichen Föderalismusliteratur und finanzwissenschaftlichen Analysen zum Fiskalföderalismus. Er verbinde damit zwei unterschiedliche Föderalismus-Auffassungen, schreibt er. Während in der Politikwissenschaft unter Föderalismus eine Aufteilung von Entscheidungskompetenz auf mehrere Regierungsebenen verstanden werde, fasse man in der Finanzwissenschaft darunter die Dezentralisierung von Ressourcen innerhalb eines politischen Systems auf, also die Implementierungskompetenzen. Es gehe also darum, Föderalismus und Dezentralisierung theoretisch wie empirisch voneinander abzugrenzen, letzteres durch eine vergleichende Analyse der jeweiligen Auswirkungen in den OECD-Staaten. Durch seine statistische Analyse sieht Ehlert die Erwartung bestätigt, dass eine Dezentralisierung eher positive Effekte aufweist und die Auswirkungen des Föderalismus eher negativ sind. Je nach Politikfeld stellt er allerdings unterschiedlich starke Auswirkungen fest – ohne allgemeingültige Aussagen treffen zu können. Der Föderalismus stelle „tendenziell insgesamt eine weniger effiziente Staatsform dar“ (138) – ein Befund, so Ehlert, in dem andere Vorteile wie die Qualität einer Demokratie allerdings nicht berücksichtigt seien. Trotz dieses allgemeinen Ergebnisses meint der Autor zum Verständnis und zur Verbesserung der Rahmenbedingungen beigetragen zu haben, „unter denen durch politische Entscheidungen effektive und legitime Lösungen für Policy-Probleme herbeigeführt werden können“ (137).