Der Sammelband ist – mit Ausnahme eines Beitrages – dem Islambild in den deutschen Medien gewidmet. Die Autoren gehen von der Grundthese aus, dass die Mehrzahl der Berichterstattungen einen Diskurs stärkt, der Integration behindert beziehungsweise hemmt, indem ein binäres Bild der Migranten gezeichnet wird. Gerade bei islamischen Migranten würden schlechte Eigenschaften hervorgehoben und gute meist geleugnet, ignoriert oder reduziert. Gleichzeitig fordere man ständig die Integration, deren Erreichen aber immer schwerer werde. Die Autoren stellen unisono fest, dass in den Medien Ausgrenzungsprozesse stattfinden, die Rassismus in der Öffentlichkeit nähren. Die Wissenschaftler nehmen vor allem medial-diskursive Ereignisse in den Blick und bedienen sich zu deren Analyse unterschiedlicher diskurstheoretischer sowie linguistisch-textanalytischer Ansätze. Zu den Themen des Bandes zählen etwa die Wahrnehmung des Islams und die soziokulturelle Teilhabe der Muslime in Deutschland, die Berichterstattungen zum Karikaturenstreit oder die Ermordung des niederländischen Künstlers Theo van Gogh. In einem Aufsatz geht es um Texte muslimischer Autoren und Organisationen, die als Gegenreaktion einiger Migranten entstanden sind. In einem weiteren Beitrag wird ein Blick auf die Berichterstattung der spanischen Medien zur Einwanderung geworfen. Die Herausgeber wollen mit diesem Buch einen Beitrag „zur Sensibilisierung für ein humanitäres Schreiben und Sprechen“ (7) leisten, ohne dabei Partei zu ergreifen.