Mit welchen Mitteln wird die Regulierung von Medien betrieben und welche Bedeutung hat die Publizistikwissenschaft für die Medienpolitik? Inwieweit war die Etablierung einer Medienordnung überhaupt ein wissenschaftlich wie politisch verfolgtes Ziel? Am Beispiel der drei deutschsprachigen Länder Österreich, Deutschland und der Schweiz werden die medienpolitischen Konzepte und Ordnungsvorstellungen untersucht. Zudem wird nach den Bedingungen und Möglichkeiten nationalstaatlicher Medienpolitik im Zeichen von Transnationalisierungs- und Globalisierungsprozessen gefragt. Die mit diesem Band beabsichtigte Bilanz bezieht ebenso Analysen zu medienregulierenden Maßnahmen auf der internationalen Ebene ein. Darüber hinaus werden Ansätze für eine neuen Medienpolitik aus der Perspektive unterschiedlicher Steuerungsmodi (z. B. Markt, Recht, Zivilgesellschaft) diskutiert und die Sicht von Regulierungsbehörden wird dargestellt. Die Herausgeber kommen in ihrer Zwischenbilanz zu dem Schluss, dass sich „Medienpolitik als Governance“ darstellt: Denn es handelt sich bei Medienpolitik, so das Fazit aus den Beiträgen, nicht „um eine bewusste staatliche Ordnungspolitik, sondern um Aushandlungsprozesse zwischen Akteuren in einem institutionell geprägten Rahmen, wenngleich unter staatlicher Mitwirkung und/oder Moderation. Insoweit erfolgte und erfolgt wohl auch zukünftig die Ordnungspolitik pfadabhängig.“ (406) Ein Leitbild von Medienpolitik als Governance freilich sei erst noch zu entwickeln und umzusetzen. Der dem Publizistikwissenschaftler Ulrich Saxer gewidmete Band geht auf ein Kolloquium zurück, das anlässlich seines 75. Geburtstages an der Universität Zürich stattfand.