Direkte Demokratie in Schweizer Städten. Ursprung, Ausgestaltung und Gebrauch im Vergleich
Diss. Zürich; Gutachter: H. Kriesi, A. Ladner. – Bützer analysiert die Ausgestaltung der direktdemokratischen Institutionen und ihre Praxis auf Gemeindeebene in der Schweiz. Im rechtsvergleichenden ersten Teil der Studie werden die politischen Institutionen von 118 Schweizer Städten in den neunziger Jahren analysiert und systematisiert. Der Autor unterscheidet zwischen Gemeinden lateinischer Tradition, Deutschschweizer Städteorten, Landsgemeinden und sogenannten Urnengemeinden. Die kantonale und gemeindliche Rechtssetzung variiert dabei sehr stark. Hierbei kommen unterschiedliche alt-eidgenössische Traditionen mit ausländischen Einflüssen aus der Zeit der Französischen Revolution zusammen. Im politikwissenschaftlichen zweiten Teil untersucht der Autor dann die konkrete Praxis der direkten Demokratie anhand von 3.500 Abstimmungsbeispielen. Die Abstimmungshäufigkeit in den Gemeinden wird anhand von institutionellen, politischen, strukturellen und wirtschaftlichen Faktoren zu erklären versucht. Bemerkenswert ist, dass die institutionellen Faktoren weniger bedeutsam als das jeweilige soziale und organisatorische Umfeld zu sein scheinen.