Skip to main content
Bernd F. Schulte

Armageddon des Kommunismus. Strategie Wirtschaft und die DDR, 1970-1990

Norderstedt: Books on Demand 2006 (Hamburger Studien zu Geschichte und Zeitgeschehen 3); 675 S.; pb., 39,80 €; ISBN 978-3-8334-4590-3
Schulte nennt drei Ursachen für den ökonomischen Niedergang der DDR: Wesentlich sei der Rüstungswettlauf Anfang der 80er-Jahre gewesen, er spricht von „Reagans strategischer Hochrüstung gegenüber der UdSSR“ (663). Als zweiten Grund führt der Autor den intensiven Handel bundesdeutscher Konzerne mit der DDR an. In diesem Kontext weist Schulte am Beispiel der Automobil- und auch der Chemieindustrie auf die Zusammenarbeit westdeutscher Konzerne mit Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit sowie den ostdeutschen Partei- und Regierungsstellen hin. Seine Aussagen stützt er u. a. auf Studien von Industrieakten des MfS. Als weitere Ursache sieht Schulte die politisch-finanziellen Bemühungen der westlichen Politik, mithilfe einer großzügigen Kreditpolitik – etwa dem von Franz-Josef Strauß 1983 eingefädelten Milliardenkredit – die DDR aus dem COMECON und dem RGW herauszubrechen. Dieser „Dreizack“ westlicher Strategie habe schließlich zum wirtschaftlichen Kollaps der DDR und zum Zusammenbruch des Kommunismus im Lande geführt. Der Autor ist ehemaliger Bundeswehroffizier und Historiker, er bezeichnet sich selbst als Schüler von Fritz Fischer, dem er dieses Buch gewidmet hat.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.314 | 2.315 | 4.1 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Bernd F. Schulte: Armageddon des Kommunismus. Norderstedt: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26417-armageddon-des-kommunismus_30786, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30786 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken