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Wilhelm Hofmann (Hrsg.)

Bildpolitik – Sprachpolitik. Untersuchungen zur politischen Kommunikation in der entwickelten Demokratie

Berlin: Lit 2006 (Studien zur visuellen Politik 3); 248 S.; brosch., 24,90 €; ISBN 978-3-8258-9416-0
Der Band umfasst Aufsätze verschiedenster Ausrichtung und Zielsetzungen. So enthält er Artikel zur Visualisierung von Erinnerungspolitik, zu der Entstehung und Konzeption digitaler Bildarchive sowie zu Anforderungen an den Einsatz von Bildern im Politikunterricht. Dort können sie oftmals didaktisch sinnvoll eingesetzt werden. Für die wissenschaftliche Forschung gilt dies aber (trotz anders lautender Intentionen der Autoren) nur begrenzt. Einigen Beiträgen mangelt es an Tiefenschärfe (Krumm) oder theoretischem Hintergrund (Jung). Andererseits finden sich jedoch Aufsätze von Hofmann zu Kommunikationskonzepten bei Sontag und Barthes, von Wolfgang Bergen zum Diskurs der Folter in einer durch Bilder geprägten Welt, von Cordula Nitsch zur journalistischen Realität als Stoff für Hollywood-Filme und von Anne Ulrich zu Schlagbildern und Topoi in Berlusconis visueller Rhetorik, die (im Falle von Ulrich ansatzweise) geglückte Versuche darstellen, Politik- und Medienwissenschaft miteinander zu verbinden und neue Möglichkeiten der Analyse politischer Kommunikation durch Bilder aufzeigen. Insgesamt verhilft der Band im Hinblick auf seine politikwissenschaftliche Verwendung somit nur Fortgeschrittenen im stets neu zu diskutierenden Grenzbereich zwischen Kommunikationswissenschaft und Politologie zu neuen Erkenntnissen.
Bernd Schlipphak (SCH)
M. A., wiss. Universitätsassistent, Abteilung Politikwissenschaft, Universität Salzburg.
Rubrizierung: 2.22 | 2.23 | 1.1 Empfohlene Zitierweise: Bernd Schlipphak, Rezension zu: Wilhelm Hofmann (Hrsg.): Bildpolitik – Sprachpolitik. Berlin: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26214-bildpolitik--sprachpolitik_30518, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30518 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken