Skip to main content
Emma J. Stewart

The European Union and Conflict Prevention. Policy Evolution and Outcome

Berlin: Lit 2006 (Kieler Schriften zur Friedenswissenschaft 12); 274 S.; brosch., 24,90 €; ISBN 978-3-8258-9114-5
Diss. Loughborough; Gutachter: D. Allen. – Nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Jugoslawien wurden unter dem Stichwort „Konfliktprävention“ diverse Mechanismen und institutionalisierte Prozesse in der EU entwickelt, die die Entstehung neuer gewaltsamer Konflikte oder den erneuten Ausbruch latenter Konflikte verhindern sollten. Dieser Prozess und seine bisherigen Ergebnisse analysiert Stewart. Sie gibt zunächst einen einleitenden Überblick über das Konzept der Konfliktprävention und seine Entstehung bzw. Weiterentwicklung und analysiert anschließend die Entwicklung von Konfliktpräventionsstrategien und -mitteln der EU auf interner Ebene, d. h. mit Blick auf Prozesse innerhalb der EU, und auf externer Ebene, d. h. in Bezug auf die Zusammenarbeit und Koordination der EU mit den Vereinten Nationen, der NATO und der OSZE. Auf beiden Ebenen macht die Autorin strukturelle Defizite aus, die eine effektive Ausarbeitung und Anwendung einer europäischen Präventionsstrategie behindern. Zu den zentralen Hindernissen innerhalb der EU zählen die Säulenstruktur, die der Untersuchung zufolge u. a. zu einem Mangel an innerinstitutioneller Koordination führt, sowie EU-interne Politikdifferenzen. Hieraus resultiere eine wenig kohärente Präventionsstrategie, die sich zugleich negativ auf die Zusammenarbeit mit den externen Kooperationspartnern auswirke. Als ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu einer effektiven Kooperationspraxis nennt Stewart die mangelnde Koordination in der Zusammenarbeit mit UNO, NATO und OSZE. Damit könnten, so Stewart, ganz allgemein Koordinationsdefizite als zentrale Ursache für mangelnde Effektivität in der Konfliktprävention ausgemacht und eine deutliche Diskrepanz zwischen einer inflationären „conflict prevention rhetoric“ (250) und den faktischen Errungenschaften und Aktivitäten in diesem Bereich diagnostiziert werden. Resümierend hält die Autorin fest: „[…] it can be broadly concluded that EU conflict prevention policy remains underdeveloped.” (230).
Kristina Eichhorst (KE)
Dr., Länderreferentin im Team Asien der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Rubrizierung: 3.6 | 4.41 | 4.3 Empfohlene Zitierweise: Kristina Eichhorst, Rezension zu: Emma J. Stewart: The European Union and Conflict Prevention. Berlin: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26202-the-european-union-and-conflict-prevention_30503, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30503 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken