Die Zukunft der Arbeit und ihr Ende? Analyse der Diagnose: "Der Dritte Sektor, unsere letzte, größte Hoffnung" aus "Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft" von Jeremy Rifkin in Hinblick auf transatlantische Übertragbarkeiten der gemeinten Vision
Diss. Graz. – Nach Jeremy Rifkin setzt die Einführung von Informationstechnologien seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges im ersten und zweiten Sektor zunehmend Arbeitskräfte frei, was nur durch Arbeitszeitverkürzung und Ausbau des Dritten Sektors (Sozialer Bereich) kompensiert werden kann. Auch Anastasiadis sieht den Sektor sozialer Arbeit als Chance. Sie verweist zunächst auf das Problem, dass Rifkin seine optimistischen Thesen am Beispiel der amerikanischen Gesellschaft entwickelt. Dies relativiert ihre Übertragbarkeit nicht zuletzt aufgrund der Heterogenität des Dritten Sektors. Die Autorin verweist zudem auf das Problem, dass die Ausgestaltung sozialer Arbeit notwendig offen bleiben muss. Der Dritte Sektor ist zwischen Markt, Staat und Eigeninitiative angesiedelt und kann daher nicht allein aus der Perspektive ökonomischer und staatlicher Vorgaben begriffen werden, sondern muss die Identifikation der Beschäftigten reflektieren. Insofern besteht die Bedrohung dieses Konzeptes gerade in der Krise von Wohlfahrtsstaat und Arbeitsgesellschaft, was den Dritten Sektor nicht zur arbeitsmarktpolitischen Lösung, sondern zu einem prekären Arbeitsfeld werden lässt.