Wirtschaftswiss. Diss. Konstanz; Gutachter: H. Ramser, H. Ursprung. – Frech thematisiert das finanzielle Engagement des Internationalen Währungsfonds, dem immer öfter die Aufgabe zukommt, bei Verschuldungskrisen souveräner Staaten, insbesondere weit fortgeschrittener Schwellen- und Transformationsländer, als multilateraler Kreditgeber einzugreifen und durch eine großzügige Liquiditätsbereitstellung letztlich die Stabilität der internationalen Finanzmärkte zu gewährleisten. In seiner gegenwärtigen Ausgestaltung und mit seinen derzeitigen Aufgaben könne der IWF diesen Funktionen nicht gerecht werden. Aktuell sei jedoch keine Änderung der Verhältnisse absehbar. Folglich müsse eine Verbesserung der Arbeit des IWF im Rahmen der bestehenden Strukturen angestrebt werden. Zahlreiche Studien belegten, dass die derzeitige Kreditvergabepolitik des IWF fehlerhafte Anreizstrukturen setze, die jedoch nicht auf der Souveränität der Staaten, sondern auf Informationsasymmetrien zwischen den Vertragspartnern beruhten. Die Kreditvergabepolitik des IWF wirke sowohl im Vorfeld der Finanzkrise als auch danach als Absicherung für ökonomisch ineffizientes Verhalten der Schuldnerländer. Notwendige Reformen würden deshalb nicht oder nur teilweise eingeleitet („Moral-Hazard-Problematik“). Der Verfasser zeigt mithilfe vertragstheoretischer Modelle und unter Rückgriff auf neueste Studien, dass dies nicht immer zutrifft. Eine ex ante zugesagte Absicherung könne unter bestimmten Bedingungen umgekehrt auch als Anreiz für die Einleitung von ansonsten nicht durchgeführten Reformen interpretiert werden.