Die Zukunft der Arbeit liege weniger im Bereich der Wirtschaft und erst recht nicht im öffentlichen Dienst, sondern in einem von wohlfahrtsorientierten Non-Profit-Organisationen und zivilgesellschaftlichem Engagement getragenen dritten System jenseits von Markt und Staat, schreiben die Herausgeber. Als Sozialpfarrer gilt ihr besonderes Augenmerk den Kirchen, die zu den größten Anbieterinnen sozialer Dienstleistungen zählen. Die Beiträge (die meisten stammen von den Herausgebern selbst) bieten eine kritische Analyse der neoliberalen Strukturveränderungen und deren Konsequenzen für die Arbeit im dritten Sektor. Zur Sprache kommen die Dienstleistungspolitik der EU, mit der die „gemeinnützigen Dienstleistungen der Handlungslogik des privatwirtschaftlichen Sektors“ unterstellt werden (40), sowie die sogenannten Hartz-Gesetze und die weiteren Reformelemente der Agenda 2010. In weiteren Beiträgen geht es um die allgemeine gesellschaftliche und politische Bedeutung sowie um die (restriktiven) rechtlichen Rahmenbedingungen des dritten Sektors in Deutschland. Darüber hinaus werden Alternativen wie ein stiftungsfinanziertes drittes System der Arbeit diskutiert. Im Anhang finden sich verschiedene Memoranden, Erklärungen, Diskussions- und Thesenpapiere aus einschlägigen Initiativen und Veranstaltungen der letzten 10 Jahre. Damit bietet der Band sowohl eine informative Darstellung zur Befindlichkeit des Dritten Sektors als auch einen tieferen Einblick in die Diskussion über das Selbstverständnis der Kirchen.